Die Freie Schule Untertaunus hat schon seit über zwanzig Jahren eine Sekundarstufe in Form einer Integrierten Gesamtschule. Sie besteht aus etwa 90 Kindern und Jugendlichen, die meist aus unserer Grundschule „hochwachsen“. Die ständige Herausforderung besteht darin, die offenen Konzepte der Grundschule möglichst beizubehalten und am Ende auch ein „anschlussfähiges“ Wissen zu erzeugen. Die Ergebnisse bestärken uns in unserem Weg: Jedes Jahr verlassen uns Jugendliche mit guten Schulabschlüssen und vor allem als wunderbare Menschen mit Qualitäten, die man nicht so einfach messen kann.
Alltägliche Partizipation
Die Kinder und Jugendlichen der Sekundarstufe übernehmen schrittweise immer mehr Verantwortung in der eigenständigen Gestaltung ihrer Schule. Wöchentlich treffen sich deren VertreterInnen zum Reflektieren, Schlichten, Aushecken, Anstoßen und Koordinieren. Schüler*innen machen Kiosk, Bibliothek, Zeitung, Gesamtkinderversammlungen, sie räumen auf, machen Umfragen, moderieren Veranstaltungen, helfen Jüngeren, initiieren Projekte, bieten Arbeitsgemeinschaften an, nehmen an Elternabenden teil und sind in den Gremien der Schule vertreten.
Struktur
Die Sekundarstufe ist gemäß den Entwicklungsaufgaben der Kinder und Jugendlichen strukturiert. Jeweils 30 sind in einer Stufe zusammengefasst, welche jeweils aus zwei Lerngruppen besteht:
5/6: Orientierung: Was gibts alles in der Welt vor und hinter dem Horizont?
7/8: Herausforderung: Wer bin ich und wer sind die anderen?
9/10: Perspektive: Wo will ich hin und wie schaffe ich das?
Lernformen
Fachlich werden bei uns die regulären Lernfelder abgedeckt und wir orientieren uns dabei an den hessischen Rahmenlehrplänen. Klassischer Fachunterricht macht allerdings nur einen Teil unserer Lernformen aus. Täglich gibt es viel Freiarbeit, in denen die Kinder selbstreguliert und individuell unterstützt ihre Aufgaben erledigen (Hausaufgaben gibt es nicht). Hier ist auch viel Raum für eigene Projekte und Lernwege. Nachmittags gibt es offene Angebote, Fachunterricht, Förderung, Interessengemeinschaften oder einfach nur Zeit für die freie Gestaltung. Dazu kommen im Jahresverlauf Ausflüge, jährliche Fahrten, Projektwochen, das Herausforderungsprojekt, soziales Engagement, Präsentationen, Feiern und so weiter.
Begleitung
Die Kinder und Jugendlichen werden auf ihrem Lernweg begleitet von einem multiprofessionellen Team aus: Lernbegleitern, Fachlehrern, I-Kräften, Förderlehrern, Eltern, Buftis und natürlich: anderen Kindern. Ganz wichtig dabei ist ein ständiges lernwirksames „echtes“ Feedback. Das gibt es informell, in regelmäßigen Lernentwicklungsgesprächen, differenzierten Lernberichten und ab dem Schuljahr 9 zusätzlich auch in Form von Ziffernnoten.
Digitalität
Alle Schüler*innen verfügen über einen Laptop, mit denen sie recherchieren, in digitalen Klassenräumen arbeiten, gemeinsam in der Cloud arbeiten, Präsentationen halten, sich koordinieren, …
Berufsorientierung
Berufspraktika in 7, 8 und 9, Arbeitslehre, Kompetenzfeststellung, Werkstätten (Küche, Gartenbau, Holzwerkstatt, Nähwerkstatt), Kooperation mit dem Arbeitsamt, Schülerfirma, Berufemarkt, Boys- / Girlsday, ..
Abschlüsse
Am Ende der Schulzeit bei uns steht entweder der Realschul- oder der Hauptschulabschluss. Viele unserer Absolvent*innen besuchen mit einem qualifizierten Realschulabschluss anschließend die Oberstufen in den weiterführenden Schulen der Umgebung. Darauf bereiten wir ebenso vor wie auf berufsqualifizierende Bildungsgänge und auf berufspraktische Ausbildungen.